Was ist das für ein Gefühl?
Eine junge Frau fährt mit ihrem Auto eine Landstraße entlang, nennen wir sie Jessi. Klaus, der aus der örtlichen Wirtschaft kommt, möchte gerne nach Hause. Er ist betrunken, fährt auf der falschen Straßenseite und plötzlich sieht Jessi nur nur 2 Scheinwerfer eines Geländewagens auf sich zukommen. Sie reist das Lenkrad nach rechts, überschlägt sich und landet im Graben.
-Stille-
Klaus hat den Unfall mitbekommen, nein nicht nur das, er hat ihn auch verursacht. Und dass weis er, er weis auch, dass er viel zu viel getrunken hat. Also fährt er weiter.
Jessi hört nur die sich entfernenden Motorengeräusche...sie weis noch garnicht richtig, was passiert ist. Sie weis nur, dass ihr alles weh tu, ihr kalt ist und sie schlecht Luftbekommt, da irgendwas sie am Brustkorb einklemmt.
Sie wimmert, schreit nach Hilfe- doch wer soll sie hören? Wer soll sie in ihrem Autowrack, umgeben von Glassplittern und Trümmern hören?
Vereinzelt fahren Autos vorbei. Aber keins hält an.
Jessi schreit immer lauter, sie hat furchtbare Angst.
Endlich, ein Auto hält. Eine Tür geht auf, ein Mann schaut- und fährt wieder. Jessi ist immer verzweifelter.
Ein weiteres Auto hält. Eine Frau steigt aus. Sie erkennt sofort die schlimme Lage von Jessi. Sie Schaltet die Warnblinkanlage ein, stellt das Warndreieck auf, ruft die 112 an und kommt mit einen Verbandkasten zu Jessi, die jetzt furchtbar erleichtert ist.
"Keine Sorge, die Feuerwehr kommt gleich, ich bin bei ihnen, halten sie meine Hand."
Die Frau legt Jessi ein Kissen in den Nacken und wirft ihr eine Decke über. Jessi fühlt sich geborgen bei der Frau, hat aber immer noch höllische Schmerzen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit sind blaue Lichter am Horrizont zu sehen und man hört schon erste Pressluftfanfahren.
Nun wird es laut: Martinhörner, Motorengeräusche, Kommandostimmen. Trotz der Lautstärke weis Jessi, dass ihr nun geholfen wird, diese Menschen fahren nicht weiter, die helfen ihr jetzt.
Ein Arzt kommt auf das Wrack zu. Er untersucht Jessi und gibt ihr etwas gegen die Schmerzen. Endlich, diese schlimmen Schmerzen wurden ihr genommen. Jetzt wird es nocheinmal laut, die Feuerwehr schneidet sie aus ihrem völlig verbeulten Auto und bringt sie in den Rettungswagen. Hier ist es warm, das gibt ihr ein Gefühl der geborgen heit.
Jessi kommt ins Krankenhaus und kann nach 3 Wochen wieder eigenständig laufen.
Aber mussten diese Qualen sein? Muss man betrunken Auto fahren? Warum helfen die meisten Autofahrer nicht? Wie fühlt man sich als Opfer, wenn keiner hilft?